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architekturansichten
Siegerländer Architekturansichten
Die architektonische Ansicht verliert im Zuge der Umstellung vom klassischen Werkzeichnen zum computerunterstützten Zeichnen zunehmend an Bedeutung. Gefragt sind dreidimensionale Visualisierungen. Die Abstraktion der Zweidimensionalität will heute kaum noch jemand begreifen. Zu sehr hat sich die vermeintlich realitätsnahe Darstellung von computergenerierten Gebäuden zur Veranschaulichung durchgesetzt.
Die Ansicht ist jedoch immer noch ein unerlässliches Werkzeug des Entwerfers um den Wechsel von Öffnungen und geschlossenen Flächen, Rhythmus und Proportionen zu überprüfen und festzulegen. Größenverhältnisse sind hier ablesbar und messbar. Ein fertiges oder bestehendes Gebäude wird vom Betrachter wiederum ausschließlich in seiner Dreidimensionalität wahrgenommen. Besonders größere Gebäude in einem städtischen Kontext können oft nur selektiv betrachtet werden. Die fehlende Distanz führt dazu, dass Größenverhältnisse, Gliederungen und Proportionen in ihrer Gesamtheit nicht ablesbar sind. Oft sind dem Betrachter Blicke verstellt, oder nur perspektivisch verkürzte Ansichten möglich. Bei meinen Arbeiten geht es mir um die Rückführung zur analytischen Ansicht. Ich möchte Dimensionen und Proportionen wieder ablesbar machen. Gebäude in ihren gesamten Abmessungen darstellen. Die Kamera benutze ich dabei wie einen Scanner. Ich schreite die Fassaden ab und fotografiere einzelne Abschnitte orthogonal. Die Segmente werden mittels Computer zusammengesetzt. Das Ergebnis ist dabei kaum als Montage zu erkennen. Es entsteht ein scheinbar plausibles Bild der Realität. Die Manipulation versteckt sich hinter der uns doch noch vertrauten Darstellungstechnik der Ansicht. Die ungewohnte zweidimensionale Abbildung von ausgedehnten Gebäudefassaden führt jedoch beim Betrachter zu Irritationen. Uns bekannte und vertraute Gebäude, welche wir nur im vorbeifahren oder beiläufig wahrgenommen haben, erlangen eine ästhetische neue Aufmerksamkeit. Das Hauptinteresse bei meinen Arbeiten, gilt größeren Industriehallen im städtischen Umfeld, aber auch temporären Zuständen von Fassaden und Gebäuden.
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